hausnummer 06

14 | Blutspenden Blut spenden – Leben schenken In Deutschland werden täglich rund 15.000 Blutspenden zur Versorgung von Kranken und Schwerverletzten benötigt. Trotz der großen Zahl freiwilliger Spenderinnen und Spender kommt es dabei immer wieder zu Engpässen – vor allem während der Ferien, an Feiertagen sowie in heißen Phasen im Sommer und in kalten Perioden im Winter. Da Blut zudem wegen der begrenzten Haltbarkeit nicht dauerhaft gelagert werden kann und viele Spenderinnen und Spender aufgrund von Alter oder Krankheit ausscheiden, brauchen die Blutspendedienste immer wieder „Nachwuchs“. „Wer regelmäßig Blut spendet, tut Gutes für die Allgemeinheit“, sagt Annika Helbig vom Kreisverband Göttingen-Northeim des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Denn eine Blutspende komme Kranken und Verletzten zugute. Zuständig beim DRK ist der Blutspendedienst in Springe, eine gemeinnützige Gesellschaft der DRK-Landesverbände Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Oldenburg und Bremen. Freiwillige haben im Bereich des Kreisverbands Göttingen-Northeim im vergangenen Jahr an knapp 100 Terminen fast 6.400 Blutspenden abgegeben. Blutspenden sind in Göttingen auch in der Uni- versitätsmedizin (UMG) möglich. Allein dort werden jährlich rund 30.000 Blutprodukte, unter anderem für die schnelle Versorgung von Personen nach schweren Unfällen oder Operationen, benötigt. Dort gibt es außerdem eine kleine finanzielle Entschädigung. „Bei uns ist das eine rein ehrenamtliche Angelegenheit“, sagt Helbig. Deshalb könne sie jüngere Personen, die sich noch in der Ausbildung oder im Studium befinden, gut verstehen, wenn sie wegen ihres schmalen Budgets eine Aufwandsentschädigung bevorzugen. „Das habe ich während des Studiums auch gemacht“, erinnert sich die dreifache Mutter. Diese Haltung könne sich aber mit der Zeit ändern: „Ich glaube, die eher selbstlose Hilfsbereitschaft kommt später – vielleicht, wenn man selber Kinder oder Enkelkinder hat.“ Warum Blutspenden wichtig ist Blut ist lebenswichtig: Es versorgt den menschlichen Körper mit Sauerstoff und Nährstoffen, reguliert die Körpertemperatur und hilft bei der Abwehr von Krankheitserregern sowie bei der Wundheilung. Erwachsene Personen haben, abhängig von Größe und Gewicht, etwa vier bis sechs Liter Blut im Körper. „Ich glaube, viele Menschen denken nicht darüber nach, dass wir angesichts der gesellschaftlichen Entwicklungen eher mehr als weniger Blut für Unfallopfer und Kranke brauchen. Rund ein Fünftel aller Blutpräparate wird heutzutage bei Tumorerkrankungen eingesetzt“, sagt Helbig. Und leider sei es so, dass Blut nach wie vor nicht künstlich hergestellt werden könne. Die Folge: „Blutspenden sind dringender erforderlich als je zuvor.“ In nur 15 Minuten können auch Sie zum Lebensretter werden. Aus vielen Gesprächen wisse sie, dass die Motivation der Spenderinnen und Spender beim DRK nicht das Geld sei, sondern der Wunsch, anderen Menschen zu helfen und Gutes zu tun. Wer braucht mein Blut?

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